THE_TEMPLE Surround-Musik-Video-Installation

„THE TEMPLE“

Surround-Musik-Video-Installation [on:] 2012
für
7 x 64” Full HD TV und Quadro – Sound (4.4)

Die Musik-Video-Installation „THE TEMPLE“ zeigt räumlich eine Animation in einem 3D-Fraktal. Die komplexen geometrischen Strukturen erinnern an Kirchen und Tempel aus verschiedensten Kulturen. Der Betrachter befindet sich in diesem sakral anmutendem Raum auf einer Art ‚schwebenden Aussichtsplattform’, die sich langsam um die eigene Achse dreht. Gezeigt werden zwei verschiedene „Ebenen“ durch sanftes Rauf- und Runtergleiten in der Drehung mit einander verbunden.

Die quadrophonische Musik schafft das physische Empfinden für die Größe des Raumes und intensiviert zugleich das mystisch sakrale Gefühl des Betrachters.

Die Animation ist eine Endlosschleife von insgesamt 5 Umdrehungen. Die Dauer beträgt 7’ 30’’.

Das Format ist 1920 x 888 (80:37) Pixel. Die größere Breite des Kinoformates vermittelt gegenüber Full HD (80:45) die räumliche Weite besser.

Konzipiert ist die Installation für die neueste Generation von HDTV Geräten ab einer Größe von 64“ Bildschirmdiagonale aufwärts und mehrere synchronisierte Computer. Die Gesamtgröße der Installation hat bei 64“ Monitoren einen Durchmesser von etwa 420 cm.

THE_TEMPLE_Installation_smallDie geometrische Grundkonstellation der Installation ist ein regelmäßiges 8-Eck in einem regelmäßigen 9-Eck. In dem Achteck werden nur 7 Monitore aufgestellt.
Die Lücke des fehlenden 8. Monitors wird als Ein- und Ausgang in die Installation genutzt.

Auf jedem Monitor wird ein Bildausschnitt von 40° (9-Eck) eines 360° Bildes gezeigt. Der Abstand zwischen den 7 Monitoren beträgt jeweils 5°

Die Musik wird in Quadro wiedergegeben, wobei die 4 Subwoofer jeweils mittig zu einem Stereopaar stehen (8-Eck). Durch die kontinuierliche Bewegung des Bildes und den umgebenden Klang ergänzt der Betrachter die Lücken zwischen den Monitoren.

Die Musik

Die Komposition THE TEMPLE besteht aus überlagerten Schichten. So wie die Videoinstallation ein 8-Eck in einem 9-Eck ist, überlagern sich in der Musik der 3/2 Takt und der 4/2 Takt bei gleichem Metrum. Die vierteltriolische Teilung des 3/2 Taktes ergibt einen Neuner und die binäre Unterteilung des 4/2 Taktes ergibt den Achter.

Die 3/2 Schicht bildet dynamisch einen Hintergrund und ist eine barockartige Harmoniefolge (Violinen-Arpeggio in Quintolen und Kontrabass-Pizzicato), die den sakralen Charakter der europäischen Kultur assoziieren lässt. In der oberen Ebene des Fraktals steht sie in G-Moll und in der unteren in H-Moll. In den Runter- bzw. Rauffahrten wird jeweils in die andere Tonart moduliert.

Alles Schlagwerk ist im 4/2 Takt angelegt. Bläser und elektronische Klänge erscheinen an den Überlagerungspunkten der beiden Taktarten und sind so gesetzt, dass sie sowohl in der einen als auch in der anderen interpretiert werden können. Harmonisch beziehen sich einige Elemente auf die 3/2 Schicht, andere erweitern den Klangraum in die Bitonalität und das intervallistische Denken.

Video-Doku einer ersten Realisation mit 6 Monitoren im Palacio do Raio, Braga, Portugal, ART-MAP Festival 2017