Hauptstr. 118 + 119, 10827 Berlin
KUNST SCHAUFENSTER 4
schwarz weiß
1.11. – 2.12.2024
Für die Entwicklung des menschlichen Bewusstseins war der entscheidende Schritt – nach der archaischen Bewusstseinsform der puren Farbwahrnehmung – die Entwicklung des Formbewusstseins (Wahrnehmung & Gestaltung). Die archaischen Farbbedeutungen wurden Teil des Formgestaltungsprozesses und seiner Wahrnehmung. Farben werden durch Formen kontinuierlich mit weiteren Bedeutungen aufgeladen. Alles ist in permanenter Veränderung, auch das Bewusstsein jedes Einzelnen als Ausdruck des allumfassenden Veränderungsprozesses im unendlich vernetzten Organismus Natur; auch der Mensch ist Teil dieses Organismus’.
Die Abwesenheit von Farbe oder die gleichmäßige Anwesenheit aller Farben führt zu weiß (Licht) bzw. schwarz. Durch den scharfen Kontrast tritt die ästhetische und emotionale Bedeutung der Form in den Vordergrund.
Das Schwarzes Quadrat von Malewich bringt es auf den Punkt. Je näher wir herangehen, desto pixeliger sehen wir; je größer die Distanz, desto stärker wird der flächige Eindruck. Aber ohne den Kontrast des weißen Rahmens würde die schwarze Fläche keinen Bezug zu Irgendetwas haben. Erst durch den Kontrast erhält die Reduktion auf die Farbe Schwarz ihren Sinn.
Schwarz auf weiß hat eine andere Wirkung als weiß auf schwarz. Ersteres zeichnet Konturen und Strukturen in die (weiße) Ebene, während die unendliche Tiefe des Schwarz, das Weiß in den Vordergrund des Raumes stellt. Ist beides gleichmäßig vorhanden, ohne dass das Eine den Hintergrund des Anderen bildet, wird die Struktur der Kontraste und die Gesamtheit der Formen zum wesentlichen Thema. Mit perspektivischen Verhältnissen der Kontraste entsteht die Räumlichkeit in unserer Wahrnehmung.
Die Mischfarbe Grau kann in unendlich vielen Nuancen erscheinen, abhängig vom Anteil der einzelnen Grundfarben im eben nur nahezu ausgeglichenen Verhältnis und der Helligkeit, dem Weißanteil. Die Dämmerung bringt durch das Grau die Strukturen zu Bewusstsein, die wir bei Nacht nicht sehen können.
KUNST SCHAUFENSTER 3
blaurot
rotblau
13.9. – 27.10.2024
In dieser Ausstellung werden nur 3D-Fraktale mit den Hauptfarben blau und rot gezeigt.
Berechnete 3D-Fraktale sind zunächst reine Punktwolken im virtuellen Raum, lediglich abstrakte Struktur, eine Ansammlung eindimensionaler farbloser Punkte, die in ihrer Dichte Körperstrukturen darstellen, jedoch ohne physische Gestalt. Körper von innen betrachtet sind Räume.
Die Illusion der Körperhaftigkeit oder Räumlichkeit entsteht durch die Suggestion von Materialität. Materie hat Farbe. So wird jedem errechneten Punkt mit einem Algorithmus ein Farbwert zugeordnet, ähnlich wie die Oberflächentexturen im CAD. Ein kleines Bild mit seiner Verteilung der Farbwerte oder eine Palette mit Farben dient als Ausgangspunkt für die algorithmische Verteilung im Raum.
Ohne Licht würden wir trotz zugeordneten Farben nichts sehen. Bis zu 6 räumlich verteilte farbige Lichtquellen mit der Schattenberechnung verändern die Farbwerte der „Oberflächentextur“ der Szene für die virtuelle Photographie. Wie bei der realen Photographie spielen Linse, Brennweite, Kameraposition, etc. bei der virtuellen Photographie eine ebenso wichtige Rolle.
Unsere archaische Farbwahrnehmung ist symbolhaft mit Bedeutung aufgeladen und erhält in der Kombination mit Form weitere Bedeutung. So ergibt sich auch eine ästhetische Synergie von Farbe und Form, die abstrakten Körpern – wie bspw. 3D-Fraktalen – jeweils eine individuelle Farbigkeit nahelegen, damit unser Unterbewusstsein aus dieser Kombination „Sinn“ entnehmen kann.
Der BLAU-Anteil im Rot und der ROT-Anteil im Blau haben psychologische Wirkung, die die symbolische Grundbedeutung modifiziert, auch das Fehlen.
Blau und Rot sind dunkle Farben, die bei einem Kontrast mit hellen Farben wie weiß, gelb oder grün automatisch in der Wirkung in den räumlichen Hintergrund treten. Die Grauwerte sind hoch in Richtung schwarz.
Einige Assoziationen zu den beiden Farben
Blau:
Himmel, Wasser, kühl, ruhig, gesammelt, Weite, Tiefe, Beständigkeit, Harmonie, Sympathie, Zufriedenheit, Vergangenheit, Traurigkeit, Melancholie, Geduld, Verständnis, Vertrauen, Ordnung, …
Rot:
Wärme, Feuer, Vitalität, Aggression, Blut, Erotik, Sexualität, Fruchtbarkeit, Selbstbewusstsein, Wut, Mut, Gefahr, Frechheit, Kraft, Gestaltungskraft, Fleisch, Dominanz, Leidenschaft, Erregung, Energie, …
KUNST SCHAUFENSTER 2
gerade rund
25.7. – 8.9.2024
Der Inbegriff des Runden ist der Kreis bzw. die Kugel.
Der Inbegriff des Geraden ist die Linie zwischen zwei Punkten.
Die unendlich lange Linie, die Gerade, kehrt im Unendlichen in sich zurück und schließt sich zum Kreis.
Die Länge der Kreislinie im Verhältnis zur Länge des Durchmessers (2 Radien) des Kreises ist die Kreiszahl π.
Jahrtausende hat die Menschheit eine Formel für diese transzendente Zahl mit unendlich vielen Stellen hinter dem Komma ohne Wiederholungen (Perioden) gesucht. Die erste schriftliche Formel zur Berechnung von π durch eine unendliche Reihe stammt aus Indien aus dem 15. Jahrhundert. In Europa wurde diese Formel erst über 250 Jahre später u.a. durch Leibniz wiederentdeckt.
Die Loxodrome ist eine spezielle Spirale. Sie hat eine konstante Steigung bei ihrer Windung um die Kugel. Sie erreicht die Pole mit endlicher Länge nie. Abgewickelt ist diese Spirale eine unendlich lange gerade Linie.
Als gerade gilt auch der rechte Winkel 90°, weil er uns den aufrechten Gang ermöglicht.
Angeregt durch W. Kandinskys Überlegungen zum Quadrat in seinem Buch „Punkt und Linie zu Fläche“ habe ich über das Quadrat zahlentheoretisch und räumlich nachgedacht. Dabei bin ich zu verschiedenen „Gebilden“ gekommen, die sich aus dem Quadrat ableiten lassen. Durch Aufrollen und Verdrehen von quadratischen Papierrahmen entsteht erst ein 3- und dann ein 4-dimensionales Objekt aus dem 2-dimensionalen Quadratrahmen.
Die reine dreifache Orthogonalität, die zum aufrechten Gang führt, ist in der Natur quasi nicht vorhanden, in menschlichen Gebilden hingegen eine dominante Erscheinung. Die Natur bemächtigt sich dieser rechtwinkeligen Konstruktionen auf lange Sicht wieder mit runden Bewegungen und zerstört dabei die Orthogonalität.
Primzahlen sind die Bausteine für alle anderen Zahlen. Es gibt unendlich viele. Sie weisen Strukturen auf, die durch Kreisteilungen visualisiert augenfällig werden.
Hauptstr. 118
Buckminster Fuller hat in seinem Lebenswerk „Synergetics“ u.a. raumfüllende Körperstrukturen bis auf die kleinsten symmetrischen Bausteine heruntergebrochen. Diese sind skalierbar von Volumen 0 über die Größen der Quantenebene bis ins Makroskopische/Unendliche.
Diese Raumstruktur-Auffassung ist nicht würfelförmig. Sie basiert auf der Kombination von zwei Körpern, die auf Dreiecken basieren: Tetraeder und Oktaeder.
Mit diesen Bausteinen sind meine „Synergetic Sculptures“ entstanden. Bestimmte Kombinationen ergeben fraktale Muster. „Iterating sqrt(2)_2“ und „weibliche Statuette“
Die erste Ausstellung KUNST SCHAUFENSTER 1 ist eröffnet.
endlich unendlich
unendlich endlich
Unendlichkeit ist ein zentrales Thema in meiner Kunst. In der Auseinandersetzung sind Sehnsucht nach und Angst vor dem Endlosen genauso typische Reaktionen wie die Faszination des Möglichen.
Unendlichkeit ist primär ein philosophisches Thema und erst in zweiter Linie ein mathematisches. Die Zahlentheorie ist jedoch ein guter Weg sich nicht nur den Strukturen im Unendlichen zu nähern, sondern auch die Logik des Unendlichen zu untersuchen.
3-dimensionale fraktale Muster sind Unendlichkeiten, deren Entwicklung an einem bestimmten Punkt aus einer festgelegten Perspektive für die Bilder virtuell fotografiert wird.
Primzahlen sind die Bausteine für alle anderen Zahlen. Es gibt unendlich viele. Sie weisen Strukturen auf, die visualisiert augenfällig werden.
Der Tetraeder ist der kleinste und stabilste symmetrische Körper. Er hat 4 Symmetrieachsen und ist deshalb seinem Wesen nach ein 4-dimensionaler Körper.
Aus gegebenem Anlass sind zum Thema EURO 24 der BUCKYBALL, der im Inneren einen mehrdimensionalen Raum ins Unendliche spiegelt, und das Bild TIGERMÄDCHEN #2 aus der Serie „Wenn bei Capri der Vanille Mond im Meer versinkt“ von V*Alien zu sehen.
Hauptstr. 118
Buckminster Fuller hat in seinem Lebenswerk „Synergetics“ u.a. raumfüllende Körperstrukturen bis auf die kleinsten symmetrischen Bausteine heruntergebrochen. Diese sind skalierbar von Volumen 0 über die Größen der Quantenebene bis ins Makroskopische/Unendliche.
Diese Raumstruktur-Auffassung ist nicht würfelförmig. Sie basiert auf der Kombination von zwei Körpern, die auf Dreiecken basieren: Tetraeder und Oktaeder.
Mit diesen Bausteinen sind meine „Synergetic Sculptures“ entstanden. Bestimmte Kombinationen ergeben fraktale Muster. „Octahedral Voids“ und „Sierpinski 3D“
Nach 3 Wochen Renovierung sind die Schaufenster vorbereitet, um Kunst zu zeigen.
Am Freitag 7. Juni 2024 wird die erste Ausstellung
endlich unendlich
unendlich endlich
von 19 – 22 Uhr auf der Straße eröffnet. 04.06.2024
Hier wird das KUNST SCHAUFENSTER entstehen, in dem ich ab Juni 2024 ca. 6-wöchige Ausstellungen zeigen werde. Bis dahin ist noch einiges zu tun. 15.05.2024